Taschengeld auszahlen: Welcher Rhythmus ist der richtige?

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29.12.2022

Monatlich oder wöchentlich – was ist denn nun der beste Rhythmus für die Taschengeldzahlung? In diesem Artikel erfährst du, welcher Rhythmus der richtige ist und warum er so wichtig ist. Spoiler-Alarm: Den einzig wahren Rhythmus gibt es nicht. Aber keine Angst, wir verraten dir, wie du trotzdem den passenden für deine Familie findest.

Warum ist ein Rhythmus wichtig?

Taschengeld mal am 1. des Monats und mal am 3. ist wie eine Lieblingssendung, die nur ab und zu bei Vollmond läuft und ein Glücksrad an der Kaffeemaschine. Ja, auch vorm Frühstück.

Oder hast du schon mal einen Elternratgeber gelesen, in dem Gewohnheiten keine Rolle spielen? Eben. Wir auch nicht.

Kein Wunder: Wir Menschen lieben Gewohnheiten einfach. Sie helfen uns, unsere Kräfte einzuteilen, unangenehme Aufgaben mit Leichtigkeit zu erledigen und uns auf schöne Dinge zu freuen. Dein Kind hat das längst verstanden. Nicht bewusst, natürlich. Aber das Zähneputzen vorm Schlafengehen gehört doch schon genauso dazu, wie sich montags schon auf den Schwimmkurs am Mittwoch zu freuen, oder?

Bei Geld ist das genau so.

Ist das Gehalt mal nicht pünktlich am Ersten auf dem Konto, wirst du nervös. Zu Recht: Schließlich wird die Miete abgebucht und du freust dich schon seit Tagen auf den Mädelsabend in der Cocktailbar oder das Stadion mit deinen Kumpels. Deinen Kids geht es ähnlich. Bei ihnen sind es allerdings nicht Miete, Cocktailparty und Fußballspiel, sondern das neue Comicheft und die Lieblingskaugummis.

Wenn dein Kind sich also schon seit Tagen auf die neuesten Geschichten von Donald Duck, Batman und Co. freut, dann gönn ihm die Freude, sich das Heft auch pünktlich kaufen zu können.

Aber damit nicht genug. Denn es läuft doch immer aufs Gleiche hinaus: Aus Comicheft und Kaugummi werden irgendwann Miete, Cocktailabend und Stadionbesuch. Ein fester Rhythmus für die Taschengeldzahlung ist also nichts anderes als eine Vorbereitung aufs Leben. Nur mit Comics.

Welcher Rhythmus ist angemessen?

Es steht also fest: Ein Rhythmus muss her. Aber welcher?

Die Antwort ist so einfach wie verzwickt: deiner. Hauptsache er richtet sich nach dem Kalender und nicht nach den Schulnoten, Mondphasen oder Lust und Laune.

Besonders hilfreich ist die Empfehlung des Familienministeriums: Es empfiehlt für Kinder bis einschließlich neun Jahren eine wöchentliche Zahlung des Taschengeldes. Die Begründung: Jüngere Kinder sind noch nicht so weit, einen ganzen Monat im Voraus planen zu können.

Wenn das Portemonnaie also am zweiten Tag schon leer ist, ist die Frustration groß. Aber sie hält zum Glück nicht lang, denn das nächste Taschengeld ist schon in Aussicht. Die kurze Zeitspanne von einer Woche halten sie besser ohne Taschengeld aus als einen Monat, ohne den Spaß daran zu verlieren. Und du musst nicht so lange dem traurigen Blick widerstehen, der dich zu gerne um ein, zwei Euro erleichtern würde.

Auf die anfängliche Frustration folgt also nach und nach die Erkenntnis, sich das Taschengeld besser einteilen zu müssen. Sobald es so weit ist, kannst du den Rhythmus ausweiten. Das Familienministerium empfiehlt eine monatliche Auszahlung, sobald dein Kind zehn Jahre alt ist.Unser Tipp:

Wenn dir und deinem Kind der Wechsel von wöchentlich auf monatlich zu hart ist, legt doch einen kleinen Zwischenschritt ein. In einer Übergangsphase zahlst du das Taschengeld alle 14 Tage.

Findet euren Rhythmus gemeinsam

In deinem Kopf rattert es bestimmt schon und du wägst ab, welcher Wochentag der beste für das Taschengeld ist. Montag? Oder doch lieber Freitag als Schmankerl fürs Wochenende?

Wir haben gute Nachrichten: Diese Entscheidung musst du nicht alleine treffen. Dein Kind hat bestimmt eine ganz eigene Idee, was es mit dem Geld machen möchte. Und vor allem: wann. Stülpe Sohn und Tochter also nicht einen fertigen Plan über wie den kratzigen Wollpullover vor dem Besuch bei den Großeltern, sondern lasst sie an der Entscheidung teilhaben. So lernen sie direkt, dass jede Entscheidung Auswirkungen auf ihr Leben hat.

Das gilt natürlich nicht nur zu Beginn, sondern auch laufend. Wenn ihr euch anfänglich auf den Freitag geeinigt habt, ist das keine Entscheidung bis zu nächsten Taschengelderhöhung. Gönnt euch etwas Zeit, den richtigen Rhythmus zu finden. Vielleicht merken deine Kids bald, dass er mehr Spaß macht, das Taschengeld unter der Woche mit Freunden auszugeben, als am Wochenende alleine Comics zu lesen.

Wie streng ist der Rhythmus?

Wäre der Rhythmus ein Mensch, trüge er einen 2-Millimeter-Kurzhaarschnitt und eine Trillerpfeife um den Hals. Seine gnadenlosen Augen hätten die Funkuhr immer fest im Blick. Denn der Rhythmus ist streng. Wenn er einmal gefunden ist, will er eingehalten werden. Unbedingt.

Selbst der süßeste Blick und die bittersten Tränen lassen das Herz vom Rhythmus kalt. Wenn das Portemonnaie leer ist, ist es leer. Da kennt er nichts.Was heißt das für dich?

Wenn ihr euch auf einen Rhythmus geeinigt habt, ist er für beide Seiten bindend. Was nicht heißt, dass er nicht in gemeinsamer Diskussion angepasst werden kann. Aber Taschengeld vorstrecken? Auf keinen Fall! Den Zahltag vergessen? Nichts da. Dafür ist der Rhythmus viel zu stolz.

Lass dich nicht um die Auszahlung bitten, sondern zahle das Geld von selbst aus. Das erspart euch unangenehme Situationen und deinem Kind das fiese Gefühl der Abhängigkeit. Lässt du dich schon vor dem Termin von den bettelnden Augen um ein paar Euro erleichtern, verfliegt der geldkluge Lerneffekt schneller, als du „Taschengeld“ sagen kannst. Wieso sollte dein Kind auch sparsam sein, wenn es genau weiß, wie schnell es „frisches Geld“ bekommt?Halte dich selbst also genau so streng an den Rhythmus, wie du es von deinem Kind erwartest.

Wenn es sein muss: Geht einen Schritt zurück

Der Rhythmus ist streng, aber nicht erbarmungslos. Wenn ihr euch auf einen monatlichen Rhythmus geeinigt habt, ist auch das nicht für immer. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind für diesen Schritt noch nicht bereit war, geht einfach wieder einen Schritt zurück. Auf 14 Tage oder sogar einen wöchentlichen Abstand.

Tipps und Tricks für euren Taschengeld-Rhythmus

Dein Zettel ist schon voller Notizen für euren individuellen Taschengeld-Rhythmus? Perfekt. Bevor du einen Strich darunter ziehst und das Ergebnis notierst, haben wir aber noch ein paar Tipps für dich:

So vergisst du das Taschengeld nicht

Arbeiten, Einkaufen, Essen kochen, Friseur, Arzt. Im Familienalltag geht es drunter und drüber. Betten machen, Wäsche waschen, Spülmaschine einräumen, Hausflur putzen. Du kennst das.

Dass da das eine oder andere schon mal in Vergessenheit gerät, ist ganz normal. Aber lass es nicht das Taschengeld sein!

Unsere Tipps gegen das Taschengeldvergessen:

Tipp 1: Eine Erinnerung im Handy

Auf dem Kalender an der Wand ist am 5. August immer noch der Juli oben. Oder sogar der Juni. Hier eine Erinnerung an das Taschengeld eintragen? Zwecklos!

Dein Smartphone hast du aber jeden Tag in der Hand. Nutze also einfach die Kalenderfunktion und trage dir hier die Taschengeld-Auszahlung ein. Mit Alarm natürlich – sicher ist sicher.

Wichtig: Vergiss nicht, die laufende Wiederholung der Erinnerung einzuschalten. Die meisten Standard-Kalender unterstützen eine wöchentliche, 14-tägliche oder monatliche Erinnerung. Falls das bei deinem Handy nicht so ist, gibt es zahllose Kalender-Apps, die es besser können.

Tipp 2: Der Dauerauftrag

Ist dein Kind schon älter, hat es bestimmt ein Girokonto. Das Taschengeld überweist du ganz entspannt via Dauerauftrag.

Top-Tipp: Nutze den Taschengeldplaner von Bling

Dein Kind erhält sein Taschengeld bereits ganz entspannt auf seine Bling Card? Clever!

Bestimmt hast du in der Bling App dann schon den Taschengeldplaner entdeckt. Er sendet deinem Sohn und deiner Tochter das Geld automatisch auf die Karte. Und zwar genau in dem Rhythmus, auf den ihr euch geeinigt habt. Du wählst den Wochentag und den Rhythmus: wöchentlich, zweiwöchentlich oder monatlich. Fertig.

Besonders praktisch: Wenn dein Sohn schon lange von einem Mountainbike redet und deine Tochter vom Konzertbesuch schwärt, könnt ihr einen Teil des Taschengeldes automatisch dafür zur Seite legen.

Pass das Taschengeld an deinen eigenen Rhythmus an

Dein Gehalt kommt immer am letzten Werktag im Monat? Sobald dein Kind alt genug ist, redet ganz offen darüber. Die Taschengeldzahlung legt ihr dann einfach auch auf den letzten Werktag. So gewöhnt sich dein Kind schon mal an den Zahlrhythmus eines Gehaltes und du hast alle Ausgaben direkt erledigt. So musst du nicht auf deinen Mädelsabend oder den Stadionbesuch verzichten, bloß weil du vergessen hast, das Taschengeld einzuplanen.

Rechne Geld in Zeit um

Grade das Thema sparen ist am Anfang echt verzwickt. Redet also nicht nur von 1,50 Euro für das Comicheft, sondern auch von Zeit. Bekommt dein Kind jede Woche 1,00 Euro Taschengeld, sind Batmans neue Abenteuer noch 14 Tage entfernt. Und dann gibt es sogar noch eine Packung Kaugummi obendrauf.

Macht kein Tabu-Thema draus

Das gilt für alles rund ums Taschengeld: Redet darüber. Nur so kannst du sichergehen, dass dein Kind mit dem monatlichen Rhythmus zurechtkommt oder verstanden hat, warum es erst nächsten Monat wieder ins Kino gehen kann.

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